Die Mondtänzerin - Teil 6


Das Himmelstor


Einst lebten die Menschen der fünf Dörfer in Frieden miteinander. Sie bearbeiteten das Holz aus dem Wald und bestellten die Äcker. Sie teilten alles untereinander auf und achteten darauf, dass niemand zu kurz kam. Nicht zuletzt berieten sie sich mit den Wesen der Natur, den Geistern der Elemente, damit sie das Kleinod ihrer Umwelt nicht erschöpften. Das Volk der Anderwelt half den Menschen freudig, wo es ihm möglich war.
[...] Von allen fünf Dörfern führte ein Pfad durch den Wald zum Himmelstor. So wurde die grosse Lichtung im Herzen des Waldes genannt. In ihrem Zentrum stand ein riesiger Fels, der teils bemoost und teils mit Gras bewachsen war. Doch das Aussergewöhnlichste an ihm war die kleine, knorrige Eibe, welche auf seiner Zinne zaghaft gen Himmel wuchs. Schon die Urväter der Dörfler glaubten zu wissen, dass in diesem Baum der Waldvater lebte.
Kein Weg führte durch den Wald, der nicht das Himmelstor kreuzte. So war die Lichtung nicht nur das Herz des Waldes, sondern des ganzen Erdenfleckens hier.




Kontext:

"Jene Nächte der Mondtänzerin"
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