Nachtgedanken - 9

Hoffnung 
(Facebook-Artefakt vom 20. März 2015)


Hoffnung! Da war sie doch eben wieder, diese Redewendung: "ich bin (noch) voller Hoffnung!" Und wenn es ganz schlimm kommt, hört sie sich so an: "die Hoffnung stirbt zuletzt." Das mag ja sein, aber sie stirbt nie alleine. Irgendwie werde ich das dumpfe Gefühl nicht los, dass der Begriff "Hoffnung" allgemein überbewertet wird. Vielleicht deshalb, weil sie zu den drei christlichen Tugenden gehört - Glaube, Liebe, Hoffnung. Hoffnung hat sicher ihre Berechtigung; zum Bespiel beim Glücksspiel. Da hoffe ich dann auf gute Karten oder die richtigen Zahlen. Mit der Hoffnung gebe ich das, worauf ich hoffe aus der Hand. Ich verharre in der Passivität, weil ich das, was da kommen sollte (scheinbar) nicht beeinflussen kann. Im Kontext wichtiger Lebensthemen wäre es womöglich besser, auf die Hoffnung zu verzichten - sie zu ersetzen. Es sei denn, man benötigt eine gute Vermeidungsstrategie. Denn es schwingt ja schon etwas beruhigendes mit, wenn der Hoffnungsträger sich zu seiner Hoffnung bekennt. Dann ist ja alles in Ordnung und es benötigt keine weiteren Fragen.
Die Hoffnung stirbt nie alleine! Mit ihr geht stets auch der Zweifel unter. Dieser nämlich, klebt an der Hoffnung wie ein Kaugummi an der Schuhsohle. Mit anderen Worten: "Wer hofft, ringt mit dem Zweifel."
Die Alternative? Zuversicht!
Die Zuversicht ist frei von Zweifel. In ihr pulsiert Bewegung. Zuversicht richtet auf und lädt zum Handeln ein. Sie scheint zielgerichtet und ermutigt bzw. befähigt die Zuversichtlichen, das Steuer selbst in ihre Hände zu nehmen, um den "Kahn des Lebens" durch die "Schleusen der Veränderungen" zu lenken. 
Übrigens, auch die Zuversicht ist nicht alleine. Ihr Begleiter nennt sich "Vertrauen".


bonum nox mundi


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